Den richtigen Laufschuh finden: Dein Guide für den perfekten Kauf

Den richtigen Laufschuh finden

Bereit, deine Laufschuhe zu schnüren und loszulegen? Aber halt! Hast du auch die richtigen Schuhe an den Füßen? Der Laufschuh ist das A und O für jeden Läufer, egal ob Anfänger oder Marathon-Profi. Wer hier spart oder die falschen Modelle wählt, riskiert nicht nur mangelnden Komfort, sondern auch fiese Verletzungen.

Knieprobleme, Schienbeinkantensyndrom oder sogar Hüftbeschwerden können die Folge sein. Keine Sorge, wir lotsen dich durch den Dschungel aus Marken, Modellen und Technologien. Am Ende dieses Artikels weißt du genau, worauf es beim Laufschuhkauf ankommt!

Die Laufanalyse: Deinen Fußtyp und Laufstil verstehen

Bevor du dich in den nächsten Sportladen stürzt, solltest du deinen eigenen Laufstil kennen. Bist du ein “Neutralfuß”, ein “Überpronierer” oder ein “Supinierer”? Keine Panik, das klingt komplizierter als es ist!

Pronation bedeutet, dass dein Fuß beim Laufen leicht nach innen knickt. Das ist völlig normal und dient der Dämpfung. Bei einer Überpronation knickt der Fuß jedoch zu stark ein, was zu Problemen führen kann. Das Gegenteil ist die Supination, bei der der Fuß eher nach außen kippt. Ein neutraler Laufstil zeichnet sich durch ein gleichmäßiges Abrollverhalten aus.

Wie findest du das heraus? Ein einfacher Test ist der Wassertest: Stell dich mit feuchten Füßen auf ein Blatt Papier. Anhand des Abdrucks kannst du grob erkennen, ob du eher zu Überpronation, Supination oder einem neutralen Laufstil neigst. Ein breiter, fast vollständiger Abdruck deutet auf Überpronation hin, während ein Abdruck mit wenig Verbindung zwischen Ferse und Vorfuß auf Supination schließen lässt.

Noch genauer ist eine professionelle Laufbandanalyse im Fachgeschäft. Hier filmen Experten deine Laufbewegung und können dir genau sagen, welcher Schuhtyp am besten zu dir passt. Sie analysieren nicht nur deine Pronation, sondern auch deine Schrittfrequenz, deine Kniebewegung und deinen Hüftwinkel.

Viele Geschäfte bieten diese Analyse kostenlos an oder verrechnen die Kosten mit dem Schuhkauf. Und hey, wenn du gerade erst mit dem Laufen anfängst, schau doch mal in unseren umfassenden Ratgeber für Laufanfänger!

Dein Laufstil hat direkten Einfluss auf die Schuhwahl. Überpronierer benötigen in der Regel Schuhe mit mehr Stabilität, während Supinierer und neutrale Läufer freie Wahl haben. Stabilitätsschuhe sind oft mit einer festeren Mittelsohle oder speziellen Stützelementen versehen, die das Einknicken des Fußes verhindern. Neutralschuhe hingegen bieten mehr Flexibilität und Dämpfung.

Schuh-Typen und Dämpfung: Was brauchst du wirklich?

Die Auswahl an Laufschuhen ist riesig. Grob lassen sie sich in folgende Kategorien einteilen:

  • Neutralschuhe: Geeignet für Läufer mit neutralem Laufstil oder Supination. Bieten in der Regel eine gute Dämpfung und Flexibilität. Beispiele hierfür sind Modelle wie der Brooks Ghost oder der Saucony Kinvara.

  • Stabilitätsschuhe: Konzipiert für Überpronierer. Sie verfügen über spezielle Stützelemente, die das Einknicken des Fußes reduzieren. Beliebte Modelle sind beispielsweise der Asics Gel-Kayano oder der New Balance Fresh Foam Vongo.

  • Trailschuhe: Fürs Laufen abseits befestigter Wege. Sie haben ein grobes Profil für besseren Halt im Gelände und sind robuster als Straßenlaufschuhe. Salomon Speedcross und Hoka Speedgoat sind hier gute Beispiele.

  • Wettkampfschuhe: Leichte Modelle für schnelle Läufe und Wettkämpfe. Sie bieten weniger Dämpfung, dafür aber eine hohe Reaktivität. Nike Vaporfly oder Adidas Adizero sind typische Vertreter.

Auch beim Thema Dämpfung gibt es Unterschiede. Manche Schuhe sind stark gedämpft und bieten maximalen Komfort, ideal für lange Läufe auf Asphalt. Andere sind reaktiver und vermitteln ein direkteres Laufgefühl, was vor allem bei schnellen Trainingseinheiten von Vorteil ist. Stark gedämpfte Schuhe wie der Hoka Bondi eignen sich gut für Regenerationseinheiten, während reaktive Schuhe wie der Saucony Kinvara ideal für Tempotrainings sind.

Achte bei der Wahl des richtigen Laufschuhs also auf deinen Laufstil. Viele Infos dazu findest du auch wenn du dich zum Thema Laufverletzungen Vermeidung informierst. Dein Gewicht, der bevorzugte Untergrund und deine persönlichen Vorlieben spielen ebenfalls eine Rolle. Probiere am besten verschiedene Modelle aus und finde heraus, welche Dämpfung sich für dich am besten anfühlt.

Passform und Kauf: Worauf du im Geschäft achten solltest

Endlich im Schuhgeschäft! Jetzt gilt es, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Hier ein paar Tipps für die Anprobe:

  • Die richtige Tageszeit: Deine Füße schwellen im Laufe des Tages leicht an. Am besten probierst du Laufschuhe am Nachmittag oder Abend an. Das simuliert die Bedingungen, unter denen du tatsächlich läufst.

  • Passende Socken: Nimm deine Laufsocken mit oder kaufe dir welche im Geschäft. Normale Baumwollsocken sind ungeeignet, da sie Feuchtigkeit schlecht ableiten und Blasenbildung fördern können. Funktionssocken aus Merinowolle oder synthetischen Fasern sind die bessere Wahl.

  • Ausreichend Platz: Vor den Zehen sollte etwa eine Daumenbreite Platz sein. Deine Zehen dürfen beim Abrollen nicht anstoßen. Das verhindert blaue Zehennägel und Druckstellen.

  • Probelaufen: Mach ein paar Schritte im Laden oder noch besser auf einem Laufband. Achte darauf, wie sich der Schuh anfühlt und ob er irgendwo drückt. Viele Geschäfte bieten auch die Möglichkeit, die Schuhe draußen Probe zu laufen. Nutze diese Chance!

Laufschuhe sind Verschleißteile. Je nach Modell und Laufstil solltest du sie nach 800 bis 1000 Kilometern austauschen. Anzeichen für abgelaufene Schuhe sind eine nachlassende Dämpfung, ein instabiles Laufgefühl oder sichtbare Beschädigungen. Achte auch auf Veränderungen in deinem Laufgefühl. Wenn du plötzlich schneller ermüdest oder Schmerzen auftreten, könnte es Zeit für neue Schuhe sein.

Und denk dran: Auch wenn du schon einen konkreten Schuh im Auge hast, lass dich im Fachgeschäft beraten. Die Verkäufer können dir oft noch wertvolle Tipps geben und dir bei der Wahl der richtigen Größe und Passform helfen. Vielleicht gibt es ja sogar den passenden Trainingsplan für deinen ersten 10km Lauf. Viele Hersteller bieten auch Apps an, die dir helfen, die Lebensdauer deiner Schuhe zu tracken und dich rechtzeitig an den Neukauf zu erinnern.

Fazit

Die Wahl des richtigen Laufschuhs ist eine Wissenschaft für sich. Aber keine Sorge, mit unseren Tipps bist du bestens gerüstet! Achte auf deinen Fußtyp, deinen Laufstil, den Untergrund und deine persönlichen Vorlieben. Nimm dir Zeit für die Anprobe und lass dich im Fachgeschäft beraten.

Und denk daran: Laufschuhe sind eine Investition in deine Gesundheit. Spare hier nicht am falschen Ende! Deine Füße (und dein Körper) werden es dir danken. Also, schnür deine neuen Schuhe und ab geht’s!